Ammoniak-Rückgewinnung

Industrieabwässer sowie Abwässer aus Klär- und Biogasanlagen sind zum Teil hoch belastet mit Ammonium-Stickstoff. Das Strippen mit Luft oder Dampf zählt zu den bekannten und sicheren Verfahren, ammoniakhaltiges Abwasser aufzuarbeiten.

Unsere Anlagen stellen wirtschaftliche und ausgereifte Problemlösungen dar. Der Lieferumfang erstreckt sich von der Abwasservorbehandlung über die eigentliche Ammoniakstrippung bis zur Erzeugung marktfähiger Produkte.

Von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme bieten wir alles aus einer Hand.

Das Verfahren

Ammoniak lässt sich nur im alkalischen Milieu strippen. Durch Zugabe von Natronlauge oder Kalkmilch wird deshalb der pH-Wert angehoben und das Ammoniak freigesetzt. Um die Pufferwirkung des Abwassers und damit den Laugenverbrauch zu reduzieren, können vorgeschaltete Maßnahmen zur CO2-Minderung installiert werden.

Nach der Luftstrippung kann die NH3-beladene Luft thermisch verwertet oder in einer sauren Wäsche weiterbehandelt werden. Der Regelfall ist die chemische Wäsche des Ammoniaks mit verdünnter Schwefelsäure. Dabei wird die Luft in einem geschlossenen Kreislauf zwischen Desorptions- und Absorptionskolonne gefahren.  Die entstehende Ammoniaksulfat-Lösung wird aufkonzentriert und hauptsächlich als Flüssigdünger verwertet.

Um den Prozess optimal an die kundenspezifischen Erfordernisse anzupassen, stehen mehrere Verfahrensalternativen zur Verfügung wie beispielweise

  • Strippung direkt mit Frischdampf  oder mittels Umlaufverdampfer
  • Strippkolonne mit Abtriebsteil und bei Bedarf mit Rektifikationsstufe, um die ammoniakhaltigen Brüden bis max. ca. 20% NH4OH aufzukonzentrieren
  • Betrieb unter atmosphärischen Bedingungen oder im Unterdruck
  • Brüdenkondensation mit Kühlwasser oder mittels Luftkühler

Als Wertprodukt wird Ammoniakwasser erzeugt. Die Reinheit des Kopfkondensats erlaubt den Wiedereinsatz z. B. in DeNOX-Anlagen.

Das Strippen mit Dampf zeichnet sich durch hohe Wirkungsgrade aus. Die Luftstrippung ist das kostengünstigere Verfahren und bietet sich vor allem dann an, wenn kein betriebseigenes Dampf- und Kühlwassernetz zur Verfügung steht.